Lomography Diana F+ (c) Lomoherz
Lomography Diana F+

Es gibt für mich genau 3 Urgesteine der Lomography: LC-A, Holga und Diana. (Auch wenn die letzten beiden als Original im letzten Jahrhundert noch nicht unter dem Lomo-Label liefen.)

Zugegeben – Diana und ich hatten nicht gerade den besten Start. Und eigentlich lag das nur an mir – ich wollte sie zu einer Kamera machen, die sie nie war. Diana ist eine Mittelformatkamera, verdient, und ich versuchte sie in eine Kleinbildkamera umzufunktionieren. Kein Wunder, dass sie rebellierte.

Inzwischen würde ich die Plastik-Diva überall mit hinnehmen und sie jederzeit verteidigen. Wenn man einmal herausgefunden hat, wie sie tickt, wird aus dem beef schnell die große Diana-Liebe!

Ich habe inzwischen zwei Dianas – die Take my Heart-Diana F+, mit der Geschichte aus dem Paradies und eine klassische Diana F+, die in den Kamera-Fotos mit einigen Accessoires geschmückt ist (Instant Back + Splitzer + Tele-Objektiv + Union Jack Objektivdeckel).

Diana war meine 3. Lomo-Kamera und zog damit noch lange vor der LC-A bei mir ein. Team Diana!

Diana F+

Lomographische AG

ca. 200g

12 cm x 5,5 cm

versch. Editionen

Ausstattung

Kunststoff-Meniskuslinse

Blenden: f16 (sonnig), f11 (teils wolkig), f8 (bewölkt), f150 (Pinhole)

Brennweite: 75mm, manueller Fokus: 1-2m, 2-4m, 4m-unendlich

Das Objektiv lässt sich abnehmen und austauschen (es gibt verschiedene Diana-Objektive – Tele, Glas…)

1/60 (N) oder Bulb (B=Langzeitbelichtung)

keine Belichtungsautomatik,

mit einem externen Belichtungsmesser ist man auf der sicheren Seite (ISO vom Film und Verschlusszeit eingeben)

Handelt es sich um eine F+, ist der Blitz schon mit dabei. Für den Blitz benötigt ihr eine normale AA-Batterie.

Die Diana wird mit verschiedenen Rahmen geliefert mit denen ihr 16 Bilder auf einen Film oder ein Endlos-Panorama aufnehmen könnt. (Bei der 16er-Variante sind die Vignetten allerdings nicht mehr so stark.)
Ohne Rahmen nehmt ihr 12 Bilder pro Film auf.

Für die Diana F+ gibt es unzählige Add-ons (s. 2.  Bilderreihe oder das Diana Deluxe Kit).

Ich mag am liebsten den Splitzer. Der Drahtauslöser mit Diana-Adapter ist nützlich bei Langzeitaufnahmen.

Gut zu wissen

Die klassische Diana ist eine Mittelformatkamera. Das heißt mit den herkömmlichen Kleinbildfilmen (35er Format), die ihr aus Drogeriemärkten kennt, kommt ihr hier nicht weit.

Ihr braucht Rollfilme im Mittelformat (Beispiele hier).
Ihr erkennt sie an der Aufschrift „120“ und daran, dass die Rollen länger und dünner als Kleinbildfilme sind. Mittelformatfilme gibt es als Negativ- und als Diafilme.
Nicht selten produzieren Filmhersteller wie Kodak oder Fuji eine bestimmte Sorte Film sowohl im Kleinbild- als auch im Mittelformat.

Auf meiner Film-Seite seht ihr ein paar Beispiele.

Hier habe ich euch eine Übersicht zusammengestellt, welche Labore Mittelformat entwickeln.  Auch mit Hinblick auf Preisklasse und Qualität.

Und ja, ihr könnt sie auch im Drogeriemarkt abgeben, was ich allerdings nur für Testfilme oder Selbst-Scannende empfehlen würde. Beachtet bitte, dass Drogeriemärkte Mittelformat i.d.R. nicht oder nur sehr teuer scannen können. Ich schicke meine Rollfilme i.d.R. in professionelle Labore.

Die Plastik-Knipse wie wir sie heute kennen und lieben wird aktiv von der Lomographischen AG produziert, bzw. sie lässt die Diana mit verschiedenen Looks in China herstellen.

Die originale Diana wurde zwischen den 50er und 80er Jahren in Hong Kong hergestellt.

Eine neue klassische Diana bekommt ihr ab 79 € mit Blitz (‚F+‘). Die Sondereditionen kosten meistens etwas mehr. Es gibt auch Diana F+ Sets mit ausgewähltem Zubehör.

Es lohnt sich, immer mal wieder nach gebrauchten Dianas oder Originalen zu schauen, da es tatsächlich öfter vorkommt, dass Analog-Fans sich nicht mit ihr anfreunden können oder ihnen Mittelformat auf die Dauer zu anstrengend ist.  (Zweimal nein von meiner Seite aus 😉

Persönlich

ihre starke Vignette (die schwarzen Ecken),
den verträumten Look auf ihren Bildern,
dass sie Mittelformat schießt,
ihr tolles 60er Jahre Retrodesign,
den passenden film noir Reporter Blitz,
die vielen bunten Sonderedition,
dass man das Objektiv abnehmen kann und eine Pinhole-Kamera hat,
dass man für Doppelbelichtungen einfach den Auslöser zweimal drückt,
ihren Kult-Status als Lo-Fi-Kamera,
die vielen Accessoires, die es extra für sie gibt,
dass sie trotz Plastikgehäuse und Plastiklinse vom Hocker hauen kann.

ihre Rolle als Drama-Queen,
… ihre nieendendende Lichthungrigkeit,
dass sie mein 35mm-Back nicht verträgt (eher die Ausnahme),
dass ich für eine Lichtmessung immer erst googeln muss, welche Blenden sie nochmal hat,
dass es keinen Feststellmechanismus für den Auslöser gibt – gerade wenn man die Diana lose im Rucksack transportiert kann sie ungewollt auslösen…
dass sie unbeobachtet in der Tasche auf ‚B‘ für Langzeitbelichtungen switchen kann und es manchmal nicht rechtzeitig sieht…

Diana zog als meine 3. Lomo-Kamera überhaupt in mein Studentenleben ein. Ich habe sie klassisch im Lomo-Shop erstanden, der 2008 noch eher rudimentär war…

Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie lange ich gebraucht habe, ehe ich mich ganz für sie entscheiden konnte. Und dann dauerte es nochmal doppelt so lange, mich mit ihr anzufreunden. Die Diana ist eine echte Drama-Queen, aber inzwischen sind wir unzertrennlich.

Zum Schluss

… alle Experimentierfreudigen, alle Kreativen und alle Liebhaber des originalen Mittelformats.

Für alle, die wissen, dass nicht die Kamera das gute Foto macht, sondern der, der den Auslöser drückt.

Für alle, die sich nicht von den ersten unterbelichteten Filmen entmutigen lassen.

Für alle die schnell und einfach doppelt belichten wollen.

Für alle, die Träume in Fotografie übersetzen wollen.

Für alle, die sich schon immer magisch von ihr angezogen gefühlt haben.
Am Ende ist sie es … magisch. 🙂

Diva! Plastik Deluxe! Holgas größte Rivalin! (und absolut unterschätzt)

Alle Bilder wurden mit meiner klassischen Diana F+ und meiner Diana F+ Sonderausgabe ‚Take my Heart‘ auf unterschiedlichen 120er Mittelformatfilmen aufgenommen (die Kameras unterscheiden sich nur im Aussehen).

Die meisten davon wurden gecrosst (jene Bilder mit den krassen Farben), der Rest normal entwickelt.

Die meisten habe ich im LomoLab entwickeln und scannen lassen. Der Rest wurde bei Rossmann entwickelt und anschließend mit meinem CanoScan 9000f II von mir selbst gescannt.

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