
24 Mrz Conni in der großen Stadt
Als ich im letzten Sommer durch die Straßen von Budapest lief, fiel sie mir auf – meine chronische Verliebtheit in Hauptstädte. Dabei bin ich gar kein Großstadtkind und Berlin geht mir so nah wie das Anrühren von Blutwurst. Ich mag ihre Feten, ihre Anonymität und ihr Phönix-Gehabe, aber verliebt war ich nie.
Umso überraschter war ich, als mir klar wurde, dass ich nicht nur Budapest schrecklich mochte, sondern auch Valletta und Kopenhagen und London und Amsterdam und Oslo und … oh!
Eine kleine Retroreise …
Paris und die erste Freiheit
Mit 13 durfte ich das erste Mal alleine ins Ausland reisen. Meine Eltern hatten mir eine Sprachreise nach Frankreich spendiert und ich weiß noch, wie ich in meinem kleinen Hotelzimmer an einem typisch französischen Balkon stand, entzückt die dreckige Pariser Luft einatmete und auf das charmante Gewusel fünf Stockwerke tiefer hinabblickte. Im Nachhinein weiß ich gar nicht, wie mir als 13-jährige solche Dinge auffallen konnten, aber wie jedes Mädchen war ich verliebt in den Montmartre, den Eiffelturm und Benoît.
Rom und die Blondinen
Rom und ich brauchten ein bisschen. Weil sich dort alle in meine blonden Mitschülerinnen verliebten und ich auf Italienisch angepöbelt wurde. Die Italiener fanden meine skandinavisch anmutenden Freundinnen exotisch und mich baten sie um ein Leberwurstbrot. Oder so ähnlich. Aber am Ende mochte ich diese Stadt doch, ihre alten und cleveren Strukturen, ihre warmen Treppenstufen abends um halb 11 und die Villa Hadrian etwas außerhalb. Und immerhin brachte sie mir bei, wie man auf Italienisch flucht.
London und die Musik
Bevor ich mit 19 an Englands Südküste zog, verbrachte ich noch ein paar Wochen in London. Von Abbey Road über Baker Street nach Penny Lane, von Waterloo Sunset nach Brighton Beach. Überall hin begleitete mich Musik. Und dann waren da noch diese filmechten Kulissen … meine Zeit dort gleicht wohl eher einem Soundtrack.
Oslo und ein alter Traum
Wenn alles so gekommen wäre, wie ich mir das zwischen England und Dänemark zusammengesponnen hatte, würde ich heute vielleicht in Norwegen leben. Tue ich aber nicht und Oslo wartete vergeblich auf mich. Als ich mit 10 Jahren Verspätung dort ankam, empfing mich die Stadt im strömenden Regen. An Drama war das kaum zu überbieten. Und ein paar Konfettiherzen lagen dann doch noch auf dem Bürgersteig.
… und jetzt eben Budapest. Aber das ist eine andere Geschichte 😉
Außer Rom und London wurden alle Bilder analog mit unterschiedlichen Kameras und Filmen aufgenommen.
Paleica
Posted at 15:45h, 25 März<3
anne
Posted at 23:49h, 29 Märzich mag ja solche Rückblicke. immer wieder ergeben sich neue Perspektiven und Geschichten… Schön! liebe Grüße aus Südost!